Internationales Flair bei Podiumsdiskussion der Spengler

Rund 140 Personen folgten dem Ruf von Bundesfachgruppenleiter Ulrich Leib zur traditionellen Podiumsdiskussion der Spengler im Rahmen der Messe BAU, darunter auch Kollegen aus Österreich, Südtirol und der Schweiz. „Holzwerkstoff- und OSB-Platten als Unterkonstruktion für Spenglerarbeiten – Fluch oder Segen?“ lautete das diesjährige Diskussionsthema, das durchaus kontroverse Meinungen hervorbrachte.

Als Diskussionsteilnehmer auf dem Podium begrüßte Ulrich Leib Dr. Konrad Hanf, Leiter technischer Innendienst bei der PREFA GmbH, Dipl. Ing. (FH) Stefan Gottfried, technischer Service bei der Swiss Krono GmbH, Dipl. Holzwirt Klaus Goecke, Sachverständiger bei Holz.Bau.Beratung, Wolfgang Weigl, Ausbildungsleiter für die Zimmerer bei der Bauinnung München und selbst Sachverständiger im Zimmererhandwerk,  sowie Willi Reiter, Spenglermeister und Mitglied der Landesfachkommission Bayern Spengler.

Wie nutzbar sind Holzwerkstoff- und OSB-Platten beim Bau eines Daches? Wie fehlertolerant? Wie reagieren die Platten bei Feuchte im Gegensatz zu Naturholz? Die Meinungen und Perspektiven gingen auseinander. Wer ein Dach nach Fachregel ohne Mangel aufbaue, der hätte bei einer OSB-Platte keine negativen Konsequenzen zu befürchten. Wenn allerdings durch einen Mangel allerdings zuviel Feuchte in eine Konstruktion eintrete und die OSB-Platte dadurch zu Schaden käme, sei das nicht Schuld der OSB-Platte.

Die Kollegen aus Österreich und der Schweiz äußerten hingegen große Bedenken bei Holzwerkstoff- und OSB-Platten. „Die Platten sind wunderbar für den Innenausbau, wo es trocken ist. Mit Feuchte haben sie ein zu großes Problem“, äußerte einer der Diskussionsteilnehmer. Unter anderem bei Regeneinfluss würde sich das Material weniger gut erholen als Naturholz, das seine Form nicht so schnell verliert. Beim Handling der OSB-Platten, so ein Teilnehmer, gebe es in Österreich zum Beispiel eine detailliertere Fachregel.

Als Fazit des Abends ließe sich festhalten: OSB- oder Holzwerkstoffplatten funktionieren bei richtiger Handhabung, ihre Vorteile liegen in der Statik. Bei einer Dachkonstruktion sind sie jedoch weniger fehlerverzeihend als andere Materialien.