Zweiter Impulstag für SHK-Handwerksbetriebe war inspirierend

Unter dem Motto „Fuck Fachkräftemangel: Mitarbeiter binden und finden“ fand der 2. Impulstag für SHK Handwerksbetriebe in der SHK Innung München statt. Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK zeigte in seinem Vortrag „Wer baut das alles ein? – Der steigende Fachkräftebedarf im Handwerk und die Zielvorgaben der Politik“ auf, wie groß die Herausforderung in den nächsten Jahren sein wird. Allein für den von der Bundesregierung anvisiertem Ziel bis 2030, sechs Millionen Wärmepumpen einzubauen, bräuchte das SHK Handwerk zusätzlich mind. 60.000 Monteure. Noch nicht berücksichtigt sind dabei z. B. die zusätzlichen Kräfte für den Einbau altersgerechter Bäder.  Ralf Suhre, Geschäftsführer der SHK Innung München: „Der Wunsch der Bundesregierung ist vor dem Hintergrund des dramatischen Fachkräftemangels in der Schlüsselbranche der Umsetzer der Klima-, Energie- und Wärmewende unter den aktuellen Gegebenheiten nicht zu stemmen. Noch nicht vollständig berücksichtigt ist dabei auch die Tatsache, dass in den nächsten 10 bis 12 Jahren die Generation „Babyboomer“ in Rente gehen wird. Gleichzeitig kämpft das SHK Handwerk seit Jahren gegen den auch von der Politik beförderten Akademisierungstrend zu Lasten des Handwerks. Das Ergebnis verfehlter Bildungs- und Klimapolitik wird jetzt deutlich. Denn es fehlen schlichtweg ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte in der gesamten SHK-Branche.“

Wie SHK Handwerksbetriebe sich bei der Gewinnung und Bindung von anderen Arbeitgebern abheben können und wie sie die Generation Y und Z für ihren Betrieb begeistern können, referierten Jörg Mosler „Chefsache Mensch – Wie Sie als Chef zum Mitarbeitermagneten werden“, Dr. Christine Avenarius „Chance und Herausforderung Generation X/Y“, Martin Gaedt „60 konkrete Bespiele wie Unternehmen neue Wege in der Personalgewinnung gehen“ und Jochen Lilleike „Warum Veränderung bei uns selbst beginnt“. Mit dem Projekt „Jungheizer“ stellte Nico Ullmer seinen Weg vor, junge Menschen vom SHK Ausbildungsberuf zu begeistern. In der Podiumsdiskussion diskutiertem die Teilnehmer (u. a. mit einem Azubi und einem Junggesellen besetzt) über die Erwartungshaltungen der Generationen.

 

Aber auch die Politik ist gefordert, die SHK Betriebe zu unterstützen, damit sie für die Herausforderungen unserer Zeit auch ausreichend Fachkräfte ausbilden können. Ralf Suhre, Geschäftsführer der SHK Innung München und Moderator der Veranstaltung: „ Wir fordern eine Änderung der Ausbildungsverordnung hinsichtlich Differenzierung und Schaffung von Ausbildungsbildungsberufen im Hinblick auf die Energie- und Wärmewende, die Schaffung von (steuerlichen) Anreizen für ältere Arbeitnehmer, die über das Renteneintrittsalter hinaus weiter arbeiten wollen, die Einführung eines „Gesellschaftsjahres“ für die Schulabgänger aller Schularten, die Angleichung von Ausbildung und Studium im Gebäudesektor sowie die Förderung von Ausbildungskampagnen bei Themen der Energie- und Wärmewende.“