Mobilitätswende für die Landeshauptstadt München kann nur gemeinsam gelingen

Wir machen uns stark für die Interessen unserer Mitgliedsbetriebe. Die geplante Mobilitätswende darf nicht zu Lasten des Wirtschaftsverkehrs und damit unserer SHK Betriebe gehen. Wir haben die Stadtratsfraktionen Die Grüne – Rosa Liste, CSU, SPD/Volt-Fraktion, ÖDP/FW, DIE LINKE./Die PARTEI, FDP BAYERNPARTEI in einem Schreiben die Konsequenzen einer Mobilitätswende zu Lasten des Wirtschaftsverkehrs aufgezeigt und signalisiert mit den einzelnen Fraktionen ins Gespräch kommen zu wollen, um gemeinsam eine für alle Betroffenen sinnvolle Mobilitätswende für die Landeshauptstadt München zu gestalten.

Offener Brief:

Sehr geehrte Vorsitzende der Stadtratsfraktionen,
die Landeshauptstadt München plant mit der „Mobilitätsstrategie 2035“, die am 15. Juni 2021 vom Stadtrat verabschiedet wurde, eine Neuordnung der Nutzung des öffentlichen Straßenraums, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Handwerksbetriebe und in letzter Konsequenz auf die Kunden unserer Mitgliedsbetriebe haben wird. Die Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik München (SHK Innung München) vertritt die Interessen ihrer Handwerksbetriebe in der Landeshauptstadt München sowie in den Landkreisen München, Fürstenfeldbruck und Dachau. Auch uns ist bewusst, dass es zur Vermeidung eines Verkehrskollapses und zur Erreichung der Klimaneutralität der Stadt München Veränderungen geben muss und eine Vielzahl von Maßnahmen geboten sind. Dies darf aber nicht einseitig zu Lasten des Wirtschaftsverkehrs und damit für unsere Handwerksbetriebe gehen.

Bereits jetzt schon wird deutlich, wie sehr unsere Handwerksbetriebe durch den Eingriff in den öffentlichen Straßenraum durch den Wegfall von Fahrspuren und Stellplätzen in ihrer täglichen Arbeit und insbesondere bei Notdiensteinsätzen (z. B. Heizungsausfall, Rohrverstopfungen, Wasserschaden, kein warmes Wasser, Gaslecks etc.) massiv behindert werden. Das hat zur Folge, dass es vielen unserer Mitgliedsbetriebe fast unmöglich ist, gerade im Stadtgebiet überhaupt noch Arbeiten auszuführen oder gar noch ihre Betriebsstätte zu erhalten. Das belegt auch eine Umfrage der Initiative der Handwerkskammer für München und Oberbayern, den Innungen und des Handels für ein „Besseres Verkehrskonzept“ unter Handwerksbetrieben. Danach gaben über 60 Prozent der Betriebe an, dass die Verkehrssituation in München ein Grund ist, (öffentliche) Aufträge im Stadtgebiet abzulehnen!

Welche Konsequenzen dies für die Daseinsvorsorge der Bewohner und Geschäfte im Stadtgebiet hat, scheint den Entscheidungsträgern der Landeshauptstadt München nicht bewusst zu sein. Selbst die Tatsache, dass Auftraggeber/Bauherren unsere Handwerksbetriebe sogar noch ermutigen, sich von Strafen und Ordnungswidrigkeiten nicht abschrecken zu lassen, sondern diese im Rahmen des (Bau-) Vertrags 1:1 übernehmen, scheint nicht wirklich zu interessieren.

Vor diesem Hintergrund möchten wir Vertreter Ihrer Stadtratsfraktion zu einem Dialog mit uns und unseren Betrieben einladen, um mit Ihnen zu diskutieren, welche Anforderungen aus Sicht der SHK Handwerksbetriebe die „Mobilitätsstrategie 2035“ erfüllen muss und was auch wir für eine erfolgreiche Verkehrswende beitragen wollen/können, damit das Leben und Arbeiten in der Stadt München nicht auf dem Spiel steht.

Gez.
Olaf Zimmermann                                                                            Ralf Suhre
Obermeister                                                                                       Geschäftsführer