Corona-Krise: Unser politischer Einsatz zahlt sich aus – schrittweise Öffnung der Ausbildungszentren

Das harte Durchgreifen der Bayerischen Staatsregierung zur Eindämmung der Pandemie hat in Folge der Entscheidung, die Schulen in den Distanzunterricht zu schicken, auch dazu geführt, dass die Ausbildungszentren des Handwerks keinen Präsenzunterricht mehr durchführen dürfen, sondern nur noch Distanzunterricht. Dies ist jedoch insbesondere für Ausbildungszentren, die ihren Auszubildenden vorwiegend praktisches Fachwissen vermitteln, vollkommen ungeeignet.

Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit unserer Organisation und dem Unternehmerverband Bayerisches Handwerk bereits am 14.01.2021 an den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, den Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und an den Bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek gleichlautenden Briefe verschickt, um so rasch wie möglich eine Ausnahmegenehmigung zur Durchführung von überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im Präsenzunterricht zu erwirken. Es darf nicht sein, dass Auszubildende und ihre Betriebe auf Monate hinaus keine entsprechenden überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen erhalten. Zumal dies in den meisten Bundesländern ganz anders gehandhabt wird. Hier dürfen überbetriebliche Ausbildungszentren des Handwerks weiter im Präsenzunterricht unter Einhaltung der AHA-Regeln unterrichten. Das gleiche fordern wir für Bayern. Je länger die Schließung der Ausbildungszentren dauert, umso größer wird der „Ausbildungsstau“, der in der verbleibenden Ausbildungszeit nicht mehr aufgeholt werden kann. Was dies für den Fachkräftebedarf in unserem Handwerk bedeutet, erleben Sie tagtäglich im Betrieb.

Unsere Intervention bei den politisch Verantwortlichen in der Bayerischen Staatsregierung hat Wirkung gezeigt. Seit 01. Februar 2021 ist der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen GP I und II mit einer Gruppenstärke von max. 16 Teilnehmenden wieder möglich. Auch die Meistervorbereitungskurse sind unter den gleichen Bedingungen wie für die Abschlussklassen wieder durchführbar. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Ausbildung unserer künftigen Fachkräfte, die unsere Betriebe so dringend brauchen, zumindest eingeschränkt wieder aufnehmen zu können.

Für unser Bildungszentrum bedeutet die aktuelle Allgemeinverfügung Folgendes:

  • Ab dieser Woche findet bereits der Meistervorbereitungskurs Spengler wieder im Präsenzunterricht statt.
  • Ab 08. Februar werden die ÜLU-Kurse teilweise wiederaufgenommen. Die Einladungen, für die in der kommenden Woche stattfindenden ÜLU-Kurse, werden heute und morgen verschickt.
  • In der Folge werden wir das Bildungszentrum schrittweise entsprechend den rechtlichen Möglichkeiten wieder hochfahren.

Trotz der äußerst unbefriedigenden Situation für unsere Ausbildungsbetriebe in den letzten Wochen aufgrund des Lockdowns konnten wir im Januar, vor allem dank des unermüdlichen Engagements unseres Gesellenprüfungsausschusses SHK sowie der vielen ehrenamtlichen Prüfer unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften, die Gesellenprüfungen durchführen. Auch die Fachgespräche im Rahmen der Meisterprüfung der Installateure und Heizungsbauer konnten wir im Januar abschließen. Wir bedanken uns ausdrücklich nochmals bei allem für diesen Einsatz, der keine Selbstverständlichkeit war.