Unser Projekt „Virtuelles SHK-Bildungszentrum“ nimmt Konturen an

Die SHK Innung München hat mit ihrem topmodernen Bildungszentrum bereits den Grundstein für neue innovative Wege in der Aus-, Fort- und Weiterbildung gelegt. Ralf Suhre, Geschäftsführer der SHK Innung München: „Ein weiter so bei der Vermittlung von Lerninhalten in der Aus-, Fort- und Weiterbildung wird es nicht geben. Das SHK-Handwerk muss Schritt halten mit den sich rasch verändernden Bedingungen in unserer Branche. Schlagwort: Marktstrukturveränderungen. Dazu gehört allen voran, dass wir die Azubis und Fachkräfte so aus- und weiterbilden, dass sie bestmöglich auf eine durch die Digitalisierung verändernden Arbeitswelt vorbereitet sind. Das bedeutet für uns als Innung, dass wir Trends in der Aus- und Weiterbildung aufgreifen, testen und prüfen, ob sie sich für die Vermittlung von Lerninhalten eigenen und sie dann auch in unsere Bildungsangebote integrieren.“

Mit dem Startup „craftguide“ hat sich die SHK Innung München einen Partner an Bord geholt, der sich die Digitalisierung von handwerklichem Fachwissen auf die Fahne geschrieben hat. craftguide setzt verschiedenste Montage-, Wartungs- und Reparaturszenarien im Handwerk digital bzw. virtuell um. Diese Lerninhalte können dann mit VR-Brillen im virtuellen Raum „durchlebt“ werden und reichern so den Theorieunterricht mit digitalen und interaktiven Lehrmaterialen an. Theo Strauß, Gründer: „Wir rücken mit unseren VR-Anwendungen den Theorieunterricht ein Stückchen weiter Richtung Praxis und geben Ausbildern ein Werkzeug, um handwerkliche Prozesse digital zu veranschaulichen.“ Durch den „Cross-Device-Ansatz“ ist es aber auch möglich die Inhalte über das Smartphone oder Tablet, während der Arbeit auf der Baustelle, über die craftguide App abzurufen. So wird der Monteur auf der Baustelle dabei unterstützt, selbstständig und im eigenen Tempo Arbeiten fachgerecht durchzuführen. In Moment arbeitet craftguide mit der SHK Innung München, in Kooperation mit Innungsbetrieben, an einem Waschbecken-Montagekurs bei dem Schritt für Schritt der korrekte Arbeitsablauf einer Wandmontage gezeigt wird – inklusive Demontage, Arbeitsvorbereitung, Montage und Inbetriebnahme des neuen Waschbeckens. Stück für Stück werden so Standardinhalte aus dem SHK-Handwerk digitalisiert, um so den Betrieben die notwendige Unterstützung für ihre Arbeitskräfte zu geben. Suhre: „Damit das virtuelle SHK-Bildungszentrum unserer Innung Realität wird, haben wir weitere Experten als Sparringspartner eingebunden.“

Im ersten Schritt fand im Dezember 2019 ein Workshop unter Leitung von Ulrich Goedecke, Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Schaufenster Ost, mit den Verantwortlichen von Innung und craftguide statt, um die Grundlage für ein Geschäftsmodell „Virtuelles SHK-Bildungszentrum“ zu erarbeiten.

Weitere Voraussetzung für eine effektive Umsetzung dieses Projekts ist die Einbindung der Basis des SHK-Handwerks, die Mitgliedsbetriebe der Innung. Suhre: „Allein sie können entscheiden, welche praxisrelevanten Szenarien wie virtuell umgesetzt werden können, damit die Mitarbeiter bei Aus- und Weiterbildung bestmöglich unterstützt werden können. Klar ist, dass die virtuellen Lerninhalte – als neue Form der theoretischen Wissensvermittlung – niemals die praktische Vermittlung von Lerninhalten ersetzen können. Das sollen sie auch nicht. Aber sie können die Praxiskurse unterstützen und werden dazu beitragen, dass unsere (Ausbildungs-)Berufe an Attraktivität gewinnen und mittel- bis langfristig Fachkräfte sichern.“ Deshalb tauschten sich zu Beginn des neuen Jahres ein Dutzend kleine, mittlere und große Mitgliedsbetriebe der SHK Innung München intensiv mit den Verantwortlichen des Startups craftguide und der Innung aus.

Die aus dem Projekt erhaltenen Erkenntnisse werden parallel in einem fortlaufenden Prozess mit dem Branchenexperten und Trendforscher Arno Kloep, Fa. Querschiesser, mit dem Ziel diskutiert, wie die Marktpartner des SHK-Handwerks eingebunden werden können. Obermeister Olaf Zimmermann: „Wir als SHK Innung München müssen der Taktgeber in der Aus-, Fort- und Weiterbildung sein. Niemand anderer hat unser Fachwissen und unsere Expertise. Das bedeutet für uns als Innung auch die die Aus-, Fort- und Weiterbildung zukunftsfähig zu gestalten, um auch in Zukunft auf exzellent ausgebildete Fachkräfte bauen zu können.“